
Können Gebäude bis 2045 klimaneutral gemacht werden?
Die Klimakrise stellt die Immobilienwirtschaft vor große Herausforderungen. Eines der größten Probleme ist der hohe CO₂-Ausstoß, der vor allem durch den Betrieb von Gebäuden verursacht wird. Laut UNEP (United Nations Environment Programme) sind Immobilien für rund ein Drittel der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Doch können Gebäude bis zum Jahr 2045 klimaneutral gestaltet werden? In diesem Beitrag gehen wir dieser Frage auf den Grund.
Warum müssen Gebäude klimaneutral werden?
Ganz einfach: Weil sie für einen Großteil des weltweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich sind. Dieses Problem haben wir ja bereits in der Einleitung dargelegt. 40 Prozent des Welt-Energieverbrauchs sind auf Gebäude zurückzuführen. Außerdem ist die Immobilienwirtschaft für 50 Prozent des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen verantwortlich. Besonders die großen Industrienationen wie China, die USA oder Indien sind Spitzenreiter, wenn es um den Verbrauch von Energie geht. Heizungen, Kühlungen, Beleuchtungen und Elektronik verbrauchen enorme Ressourcen, die in vielen Fällen aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden. Die Verbrennung dieser Brennstoffe setzt Kohlendioxid frei, das zur Klimaerwärmung beiträgt.
Um die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müssen wir den CO₂-Ausstoß bis 2050 auf null reduzieren. Dies erfordert eine radikale Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden und den Umstieg auf erneuerbare Energien.
Aber wie kann die Immobilienindustrie klimaneutral gestaltet werden?
Selbstverständlich gibt es, wie so oft, mehrere Ansätze, um Gebäude klimaneutral zu machen.
- Eine der wichtigsten Herangehensweisen ist die Reduzierung des Energieverbrauchs. Das liegt auf der Hand. Hierzu müssen Gebäudehüllen verbessert werden, um den Wärmeverlust zu reduzieren. Dazu gehören etwa bessere Dämmungen, Wärmerückgewinnungssysteme und effizientere Fenster und Türen. Außerdem müssen elektrische Geräte und die Beleuchtung von Immobilien effizienter gestaltet werden.
- Eine weitere – essenzielle – Möglichkeit ist der Umstieg auf erneuerbare Energien. Hierzu können Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach oder an der Fassade installiert werden. Auch Wärmepumpen, Solarthermie und Biomasse-Heizungen tragen dazu bei, den CO₂-Ausstoß von Immobilien zu reduzieren.
- Zusätzlich können Gebäude auch mit intelligenten Steuerungssystemen versehen werden. Diese sind dazu da, den Energieverbrauch zu optimieren. Ein Beispiel sind Sensoren , die den Bedarf an Heizung, Kühlung oder Beleuchtung automatisch ermitteln. Diese Systeme stellen dann die benötigte Energie bereit und minimieren so den Energieverbrauch.
Ist eine klimaneutrale Gebäudebewirtschaftung bis 2045 realistisch?
Das Ziel, Gebäude bis 2024 klimaneutral zu machen, ist sehr ambitioniert und erfordert große Anstrengungen von allen in der Immobilienwirtschaft – und darüber hinaus – Tätigen. Während Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit bereits gemacht wurden, gilt es immer noch viele Hindernisse zu überwinden.
Letztendlich hängt der Erfolg jedoch vor allem davon ab, wie schnell und effektiv die notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden können. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten – Bauherr:innen, Planer:innen, Architekt:innen, Ingenieur:innen, Politiker:innen und die Öffentlichkeit – zusammenarbeiten und sich engagieren, um das Ziel zu erreichen.
Und schlussendlich liegt der Ball natürlich auch bei der Politik: ohne weitere Förderprogramme und gesetzlichen Vorgaben ist das Projekt wohl zum Scheitern verurteilt.